…ging es für „Fischbachs frecha Früchtla“ am 23.11.2019. Bereits am Eingang begrüßte sie Bademeister Ralf Deuerling und führte sie zu einem theoretischen Vortag in die Räume der DLRG. Dort erklärte er den Jugendlichen und deren Eltern, dass einige Grundbestandteile unseres Crana Mares bereits ihren 50. Geburtstag hinter sich haben. Denn bereits von 1968 . 1970 wurde das damalige Hallen- und Freibad Kronach erbaut. Von 1970 – 1992 unterhielt man hier ein Hallenbad mit 25m Sportbecken, mit 1m Brett und 2 Solarien. Das Freibad mit 50m Sportbecken mit 1m- und 3m-Brett, bleib bis heute in seiner Form erhalten. Ebenfalls gab es ein 25m Nichtschwimmerbecken sowie ein Kinder- und Planschbecken. 1992 startete man dann den Umbau zum heutigen Crana Mare. Auch der Spielplatz wurde erneuert und erweitert und ein Bachlauf mit Matschbereich angelegt. Seit 1994 wird nun das Schwimmbad in seiner heutigen Form betrieben. Natürlich wurden auch im Laufe der Jahre immer wieder verschiedene Sachen erweitert bzw. erneuert. Dennoch, so Ralf Deuerling, ist das Crana Mare nun nach 25 Jahren sanierungsbedürftig. Aktuell werde darüber beraten wie es weitergehe. Sowohl eine Sanierung als auch ein Neubau stehe im Raum.
Immer wieder lese man, dass das Schwimmbad eine Sparbüchse mit Loch für die Stadt Kronach sein und man jährlich ein Defizit von rund einer Million erwirtschafte. Doch wofür braucht ein Schwimmbad so viel Geld? Und wie funktioniert es eigentlich? Das konnten die Eltern und Kinder nun auf ihrem Rundgang durch Schwimmbad und seinen „Katakomben“ erfahren.
Allein das Sportbecken des Freibades hat ein Beckenvolumen von 2.332 m³, das entspricht ca. 13.300 Badewannen. Allein das Füllen im Frühjahr dauert zwei Tage, da man hier langsam und etappenweise vorgehen muss. Ansonsten würde den Haushalten am Kreuzberg, schlicht das Wasser fehlen. Derzeit befinden sich am Rand des Beckens Polter, die verhindern sollen, dass die Eisschicht im Winter auf die Wandfliesen drückt. Dennoch gehen jährlich viele davon, frost- und witterungsbedingt kaputt, weshalb ein Edelstahlbecken, welches wartungsarm ist, eine Überlegung für die Zukunft wäre. Anschließend ging es in den Ozonraum, welches zum Abtöten der Keime notwendig und vorgeschrieben ist. Die Messwerte der Gräte werden jeden täglich protokolliert. Auch werden regelmäßig Wasserproben entnommen und untersucht. Die Einspeisung für Chlor- und die regulierenden Mittel für den pH-Wert werden zwar mittlerweile schon automatisch per Computer gesteuert, aber trotzdem wird es regelmäßig überprüft. Anschließend geht es in den Keller. Dort befinden sich kilometerlange Kabel und Rohre, Wasserpumpen und -filter. Das sorgt bei den Teilnehmern für großes Staunen. Dass sich unter dem Hallenbad ein solches Ausmaß an Technik verbirgt, hatten wohl die wenigsten vermutet. Ralf Deuerling erklärte den Verlauf des Wassers vom Becken über den stetigen Überlauf, über die Versetzung mit Flockungsmittel, der Ozonzugabe, der Klärung mit Hilfe eines Sickerbehälters mit Korn-Aktivkohle und Quarzsand und der Erwärmung bis hin zum Wiedereinlauf ausführlich und verständlich. Hierbei wurde auch für die Kids deutlich warum man unbedingt vor dem Schwimmen duschen sollte und es vielleicht sinnvoll wäre sich die langen Haare mit einem Gummi zusammen zu binden. Allein an Flockungsmittel werden im Crana Mare 3.300 kg pro Jahr verbraucht. Auch die gasbetriebene Heizungsanlage wurde unter die Lupe genommen. Die Gesamtumwälzmenge im Freibad und Hallenbad liegt bei 1.255 m³/Stunde bzw. 350 L/Sekunde. Da darf nichts ausfallen! Etwas merkwürde fanden es die Kinder teilweise schon, zu wissen, dass man gerade unter dem Warmwasser- oder Kinderbecken stände. Und so wurde es mit den vielen Rohren auch zusehends enger. Am Ende landete man unter dem Dampfbad, was man sofort roch. Ralf Deuerling erklärte dort noch dessen Funktionsweise, bevor man wieder in den Schulungsraum zurückkehrte.
Matthias Fischer bedankte sich bei ihm für die informative und sehenswerte Führung und wies nochmals darauf hin, das Crana Mare doch ruhig öfter mal zu besuchen. Sei es zur Erholung oder mit DLRG, Schwimmerverein oder Turnerschaft, welche allesamt Jugendschwimmabteilungen haben. Auch für die Schulen sei es ein großer Gewinn ein Schwimmbad quasi vor der Haustür zu haben. Und wenn man heute gesehen habe welcher Aufwand und welche Kosten hinter der Unterhaltung eines solches Bades stecken, könne man sich über unsere Eintrittspreise in Kronach nicht beschweren. Und deshalb ging es anschließend direkt ins Hallenbad. Dort wurde nach einem Eis noch richtig geplanscht und getobt. Auch die Möglichkeit zum Wasserbasketballspielen bestand, während sich die Eltern im Dampfbad und Whirlpool erholten.