13.07.2019 Wir experimentieren

„Wir experimentieren!“ lautet die letzte Jugendgruppenaktion von „Fischbachs frecha Früchtla“, welche sich in diesem Jahr unter dem Jahresmotto „Wasser – sprudelnd-spritzig-lebenswichtig!“ immer wieder treffen. Dieses Mal gab es viel zu erfahren und zu entdecken. Auch Petrus meinte es an diesem Tag gut mit der Natur, sodass es Wasser von allen Seiten gab. Zuerst überlegt man woher das Wasser, das gerade vom Himmel fiel, eigentlich kam. Der Regen oder Schnee fällt auf die Erde und gelangt über Seen, Bäche und Flüsse ins Meer. Das Wasser auf der Erde ist ständig in Bewegung. Dabei ist es meist flüssig, es kann auch aber auch in Eis oder Schnee im Winter oder in den Polargebieten oder Wasserdampf verwandeln. Das hängt von der Temperatur ab. Die Sonne erwärmt das Wasser an Land und im Meer, bis es zu Wasserdampf wird aufsteigt und am Himmel sich in der kälteren Atmosphäre Wolken bilden, die wenn sie zu schwer werden das Wasser als Regen oder Schnee wieder zu Boden fallen lassen damit der Kreislauf von neuem beginnen kann. Anhand eines Topfes mit kochendem Wasser und einer kalten Glasschüssel, konnten die Kinder praktisch sehen wie das Wasser verdampft und wieder herunterregnet. Als kleine Denkaufgabe hatte man dazu Salzwasser benutzt, das die Kinder vorher auch schmecken konnten, doch das Regenwasser war nun wieder geschmacklos. Wie konnte das sein? Auf seinem Weg in Meer löst das Wasser viele Mineralien und Salze aus der Erde und dem Gestein. Durch die Wärme der Sonne verdunstet das Meerwasser an der Oberfläche und lässt Salze und andere Stoffe zurück. So hat sich der Salzgehalt des Meeres über Milliarden Jahre entwickelt. In einigen Ländern gewinnt man Salz auf Salzfeldern. Hier wird das Meerwasser in flache Becken geleitet und verdunstet. Übrig bleibt das Meersalz. Auch auf Mallorca, kann man das z.B. besichtigen. Und genauso blieb auch auf dem Topfboden eine Salzschicht haften. Matthias Fischer verdeutlichte anhand eines Globus auch, warum unsere Erde auch blauer Planet genannt wird. Da ihre Oberfläche zu etwa zwei Dritteln aus Wasser besteht und daher sie vom All betrachtet vorwiegend blau erscheint, wird unsere Erde auch Blauer Planet genannt. Aber mehr als 97 Prozent des gesamten Wasserhaushaltes der Erde ist Salzwasser und nur 2,5 Prozent Süßwasser. Zwei Drittel des Süßwassers wiederum befindet sich als Eis an den Polen und ist daher für uns als Trinkwasser nicht zugänglich. Das für Menschen, Tiere und Pflanzen überlebensnotwendige Süßwasser ist also sehr kostbar und sollte daher von jedem Einzelnen mit Vernunft ge- und verbraucht werden. Um zu zeigen, wie sich das Wasser in einer Pflanze verteilt und, dass wir und alle Lebewesen überwiegend aus Wasser bestehen, hatte man eine gelbe Rose in Wasser mit blauer Lebensmittelfarbe gestellt. Schnell verfärbte sich diese über die Blätter bis hin zur Blüte. Das Wasser transportiert und versorgt alle Zellen mit Nährstoffen und verdunstet wierder über die  Blattoberseite. Hierzu hatte man einen Plastikbeutel über einige Blätter des Walnussbaumes gestülpt und verschlossen. Innerhalb kurzer Zeit war sie von innen mit Wassertröpfchen beschlagen. Ähnlich wie wenn wir gegen einen Spiegel hauchen. Als nächstes holte man aus der Fischbach, dem Teich und der Wasserleitung Wasser. Dieses untersuchte man mit Lupen nach Bewohnern. Denn jedes Tier stellt besondere Ansprüche an seinen Lebensraum und die Wasserqualität. So kommen bestimmte Tiere nur unter bestimmten Voraussetzungen vor. Man nennt diese Tiere Zeigertiere. Nach ihnen kann man den ökologischen Zustand des Gewässers bestimmen. Unter anderem entdeckte man im Wasser der Fischbach  Eintagsfliegenlarven und sogar eine Steinfliegenlarve. Dies deutet auf einen guten bis sehr guten Zustand des Baches hin. Außerdem untersuchte man mit Thermometer die Temperatur des Wassers, welches bei 17 Grad lag. Das ist gut so, denn für Fische sollte das Wasser nicht wärmer als 25 Grad sein und umso kälter es ist umso mehr Sauerstoff enthält das Wasser. Danach bestimmte mit Teststäbchen den pH-Wert, welcher bei 7 also neutral lag. Ganz im Gegensatz zum Saft einer getesteten Tomate, der mit 1 als sehr sauer eingestuft wurde. Auch der Nitratgehalt wurde unter die Lupe genommen. Nitrat kommt hauptsächlich aus dem Dünger, der auf Felder ausgebracht wird. Im Wasser kann es starkes Algenwachstum hervorrufen und zu Sauerstoffmangel führen. Doch auch hier war alles zur vollsten Zufriedenheit der Kinder und Eltern. Wie unser Boden als Filter arbeitet und für sauberes Grund- und Trinkwasser sorgt erlebte man an der Station „Natürliche Kläranlage“. Das Grundwasser bildet sich aus dem Niederschlag, der allmählich durch die Bodenschichten sickert. Dabei nimmt das Wasser Stoffe wie Nitrat aus der Düngung auf. Auf seinem weiteren Weg in die Tiefe wird es von Boden und Gestein gereinigt, bis es sich schließlich als Grundwasser in der wasserführenden Schicht sammelt. Die Reinigungskraft ist dabei abhängig vom Material und der Dicke der Bodenschicht. Je feinkörniger und dichter, desto besser die Filterwirkung. Aber natürlich gibt es auch hier Grenzen, wenn die Menge an eingetragenen Stoffen zu hoch ist kann sie der Boden nicht mehr festhalten und es gelangt ins Grundwasser. Hierfür goß man dreckiges Wasser nacheinander in vier verschiedene Behälter, unterschiedlich gefüllt. Einmal mit Kies, dann mit Sand, dann Komposterde und am Ende Watte. Zum Schluss waren alle Teile aus dem Wasser gefiltert und es war fast klar. Anschließend konnte man an einer Schlauchwaage erkennen, dass das Wasser sich stets auf einer Ebene befindet, egal an welchem Ufer des Sees man steht oder wie hoch man das eine oder andere Ende der Waage gezogen wird. Das Wasser bleibt immer auf derselben Höhe.  Kommt das Wasser aber in Bewegung und beginnt zu fließen, kann es je nach Fallhöhe und Geschwindigkeit unterschiedlich starke Kräfte entwickeln. Um das zu demonstrieren, befestigte man einen leeren Luftballon  an einer Gießkanne und versuchte ihn mit Wasser zu füllen. Das gelang nicht wirklich. Als nächstes befestigte man dazwischen einen langen Schlauch und hielt die Gießkanne nun ganz hoch. Problemlos und schnell füllte sich der Luftballon. Aber warum? Im Schlauch türmt sich das Wasser übereinander und drückt mit seinem Gewicht nach unten. Je höher das Wasser dabei steht, desto mehr Druck übt es auf die Ballonwand aus und kann diese schließlich dehnen. Dieses Prinzip kommt z.B. noch bei Wassertürmen vor. Meist stehen sie auf einer Anhöhe und das Wasser aus dem Turm sorgt für den Druck in der Wasserleitung. Da das Wasser die Leitungen nicht dehnen kann wie den Ballon, wird das Wasser in die Leitungen hochgedrückt und kommt so auch im vierten Stock noch an. Um diesen Druck selbst zu fühlen hatte man ein allerletztes Experiment für die Kinder aufgebaut. Einen Eimer mit Wasser und einen Plastikbeutel. Zuerst griffen die Kinder mit der nackten geballten Faust in das Wasser und öffneten sie auch ohne Probleme. Anschließend versuchten sie das Ganze mit der Plastiktüte über der Hand und es viel auf einmal wirklich schwer. Wasser hat ein Gewicht und drückt auf alles, was im Wasser ist, auch auf die Hand. An der nackten Hand spürt man das aber kaum. Erst wenn der Folienbeutelüber der Hand ist, nimmt man den Druck war, den das Wasser ausübt, da die Folie viel leichter formbar ist als die Hand. Matthias Fischer bedankte sich für die Aufmerksamkeit der Kinder und Eltern. Silvia Fischer verabschiedete alle mit einer Broschüre des Bundesministeriums für Umwelt in der es noch vielen weiteren Experimente gibt, Sachen zum Entdecken, Malen und Lesen und bat jeden Einzelnen darum in Zukunft noch bewusster mit unserem Trinkwasser umzugehen, gerade wenn sich die Sommer immer weiter dauerhaft der 40 Grad Marke nähern und Verschwendung und Verschmutzung zu vermeiden.