24.11.2018 Walnüsse und Meisenknödel

Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung. Diese Redewendung hatten sich „Fischbachs frecha Früchtla“ zum Leitspruch am vergangenen Samstagnachmittag genommen und sich zum Motto „Walnüsse und Meisenknödel – Wir helfen unseren gefiederten Freunden auf der Streuobstwiese durch den Winter“ an der Vereinshütte getroffen und das neue Vordach bot eine geeigneten Unterschlupf vor dem Regen.

Nachdem man das ganze Jahr Bäume, Sträucher, Tiere und Wiese, je nach Erntezeit, auf der Streuobstwiese unter die Lupe genommen hatte, stand nun der letzte noch übrige Baum auf dem Programm. Der Walnussbaum hatte sich in diesem warmen Sommer besonders wohl gefühlt und viele Früchte getragen, welche einige Kinder bereits im Herbst für die heutige Aktion gelesen hatten.

Nun wurden sie von den kleinen Händen fleißig geknackt und klein gehackt, um sie neben geschälten und ungeschälten Sonnenblumenkernen, Haferflocken und Leinsamen, mit in die Körnermischung für das Vogelfutter zu geben. Wobei natürlich auch reichlich genascht werden durfte. Schließlich enthalten Walnüsse viele hochwertige Inhaltsstoffe. Sie sind gute Energielieferanten und sättigend. Außerdem haben sie einen hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren. Des Weiteren ist die Walnuss ist die einzige Nuss, die Alpha-Linolensäure enthält. Alpha-Linolensäure ist eine der wichtigen Omega-3-Fettsäuren. Da der Körper Alpha-Linolensäure nicht selbst produzieren kann, muss diese über die Nahrung aufgenommen werden. Alpha-Linolensäure trägt dazu bei, den normalen Cholesterinspiegel im Blut aufrechtzuerhalten und die Elastizität der Blutgefäße zu verbessern. Bereits 30 Gramm Walnüsse am Tag reichen, um die positiven Wirkungen zu erzielen. In dieser Verzehrmenge sind zwei Gramm Alpha-Linolensäure enthalten. Durch den Fettanteil von über 60 Prozent sind sie aber auch recht kalorienreich. In Walnüssen ist zudem Vitamin E enthalten. Auch Vitamine der B-Gruppe kommen in Walnüssen vor. Daneben enthalten sie Kalium, das unter anderem wichtig ist für die Erregbarkeit von Muskeln und Nerven. Zink, Magnesium, Eisen und Kalzium kommen ebenfalls in den Nüssen vor. Es gibt Hinweise, dass der moderate Genuss von Nüssen bestimmten Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen und eben die Blutfettwerte günstig beeinflussen kann.

Nachdem jeder seine Futtermischung zubereitet hatte kam nun geschmolzenes Kokosfett dazu. Das wurde vorsichtig untergerührt und die Schüssel erst einmal auf die Seite gestellt, damit das Fett wieder erhärten konnte. Zwischendurch wieder immer wieder kräftig durchgerührt. Als das Ganze eine formbare Konsistenz bekommen hatte formte man nun Meisenknödel aus der Masse und ließ diese weiter aushärten. Zum Schluss wurde noch ein Schaschlikstäbchen durch den Knödel geschoben, auf Länge gebracht und eine Drahtschlaufe zum Aushängen daran befestigt. Fertig waren die Meisenknödel für ihren Wintereinsatz.

So ist das Füttern nicht nur ein Naturerlebnis, sondern vermittelt zudem Artenkenntnis. Das gilt besonders für Kinder und Jugendliche, die immer weniger Gelegenheit zu eigenen Beobachtungen und Erlebnissen in der Natur haben. Nicht selten weckt der Spaß dann auch das Interesse, selber aktiv zu werden und sich im Naturschutz zu engagieren. Viele Menschen haben ein tiefes Bedürfnis, zu helfen, einfach etwas zu tun.

Im Verlauf eines langen Winters verringert sich nämlich das natürliche Nahrungsangebot für Vögel. Daher stürzen sie sich allzu gerne auf das Futter, das ihnen von den Menschen angeboten wird.

Doch wovon ernähren sich unsere Vögel, wenn diese Möglichkeit nicht zur Verfügung steht? Hierzu hatte Jugendgruppenleiterin Silvia Fischer für alle wieder eine Infoblatt angefertigt, auf welchem die verschiedenen heimischen Vogelarten, die hier ihren Winter verbringen, zu sehen waren und ihre entsprechenden Futtervorlieben. So konnte man erfahren, dass  die Kohlmeise gehackte Nüsse, und Sonnenblumenkern bevorzugt, während sich z.B. das Rotkehlchen gerne auch noch Getreideflocken, Mehlwürmer, und Rosinen in Kokosfett schmecken lässt.

Sie forderte die Kinder auf, doch einmal zu beobachten welche Vögel in ihrem Garten vorkämen und dann sie entsprechen Knödel anzufertigen. Auch in Tontöpfe oder Kokoshälften könnte man solche Futtermischungen füllen oder direkt auf den Stamm streichen. Diese Anregungen nahmen „Fischbachs frecha Früchtla“ begeistert an und wärmten sich noch einmal bei Kinderpunsch und Lebkuchen auf, bevor es mit Infoblatt und Futterknödeln nach Hause ging um die ersten bereits im Garten in ihren Obstbäumen aufzuhängen.